Yes there no where

Robert Wilson

Zusammenfassung

Die Installation „Yes There No Where (The Little Goose Girl)“ umfasst eine Holzhütte mit einer überdimensionalen Gans, einer Mädchenfigur, drei Klangbrunnen und ab 2025 eine etwa 9 Meter hohe Stele mit einem goldenen Arm, der auf die Installation zeigt. Die Installation erstreckt sich über eine Fläche von rund 370 Quadratmetern.

Leistungen

Parametrische Planung, Produktion, Installation, Projektmanagement und Koordination aller Künstler und Subunternehmer.

Projektleiter

Pascal Bargon

Kunde

Stadt Monheim

Jahr

2023

Wilsons Hommage an Monheim

Die Installation „Yes There No Where“ von Robert Wilson befindet sich im Marienburgpark in Monheim am Rhein, Nordrhein-Westfalen. Sie wurde im Juni 2023 im Rahmen der zweiten Monheimer Triennale für Klangkunst enthüllt und ist seitdem dauerhaft zugänglich. Der historische Park stellt eine besondere Verbindung zwischen Kunst und Natur her und ermöglicht ein einzigartiges Zusammenspiel zwischen der künstlerischen Installation und dem denkmalgeschützten Park, der die Marienburg umfasst. Inhaltlich setzt sich die Installation intensiv mit dem Stadtwappen und der darin dargestellten „Gänseliesel“ auseinander. Das Wappen, gestaltet 1791, zeigt eine junge Frau mit einem Zweig und einem Finger vor den Lippen, die symbolisch eine Gans zum Schweigen bringen soll. 

Nahaufnahme des schwebenden Gänsemädchens im Renaissance-Klangbrunnen

Die Gänseliesel in neuem Licht

Eine lebensgroße, weiß gestaltete Skulptur eines kleinen Mädchens zieht die Aufmerksamkeit der Parkbesucher auf sich. Mit geschlossenen Augen und einem sanften Lächeln scheint sie konzentriert zu lauschen. Ihr erhobener Zeigefinger lädt dazu ein, sich ebenfalls auf die entfernten Klänge zu fokussieren. In der anderen Hand hält sie einen Federkiel und erinnert die Monheimer direkt an die Gänseliesel aus dem Stadtwappen. Ein weiß gepflasterter Weg führt von der Figur zu einem hellgrauen Holzhaus auf der Rasenfläche. Durch eine runde Öffnung an der Vorderseite ist eine überlebensgroße, naturgetreue Gans zu sehen, die fast den gesamten Innenraum einnimmt und die Betrachtenden direkt anzublicken scheint. Die Öffnung ist so platziert, dass Kinder bequem hineinschauen können, während Erwachsene sich leicht bücken müssen.

Blick in den Goldbrunnen

Blick in den Kristallbrunnen

Licht, Klang und Poesie: eine sinnliche Synthese der Künste

Das Kunstwerk besteht aus einer kleinen, märchenhaften Holzhütte, in der eine überlebensgroße Gans untergebracht ist – das Wappentier Monheims. Zusätzlich wurden drei etwa 3,5 Meter tiefe Klangbrunnen installiert: ein Goldbrunnen, ein Kristallbrunnen und ein Renaissancebrunnen, in dem eine Figur des kleinen Gänsemädchens scheinbar schwebt. Auf den ersten Blick wirken die Brunnen mit ihrer grauen Betonfassade schlicht, doch im Inneren offenbaren sie ein kunstvolles Design mit lebhaften Farben, Lichteffekten, Spiegelkonstruktionen und Gemälden im Renaissancestil.

Diese visuellen Eindrücke werden von mystischen Klängen und poetischen Texten begleitet, die speziell für das Projekt von der Monheimer Schriftstellerin Ulla Hahn und den Musikerinnen von CocoRosie geschaffen wurden. Die Elemente laden die Besucher dazu ein, das Werk mit allen Sinnen zu erleben. Die poetischen und musikalischen Komponenten verbinden regionale Kultur mit einer universellen künstlerischen Sprache und machen die Installation zu einem begehbaren Gesamtkunstwerk.

Ein Blick ins Innere der Holzhütte auf die Monheimer Gans.

Wie Handwerk, Musik und Poesie eine immersive Welt erschaffen

Wilson kombinierte skulpturale und architektonische Materialien mit modernen Lichtinstallationen und Soundtechnologie, um das synästhetische Erlebnis zu schaffen, das seinen Stil auszeichnet. Alle Elemente der Installation wurden zunächst mit einfachen Materialien wie Holz und Karton als Prototypen konstruiert, nach Techniken der Theaterproduktion. Die Entwürfe wurden später verfeinert, und Arnold AG entwickelte technische Lösungen aus Metall für die drei Klangbrunnen: 

  • Der „Goldbrunnen“ ist mit goldbeschichteten Edelstahlplatten mit wellenartiger Struktur verkleidet. 
  • Der „Kristallbrunnen“ verfügt über Prismen aus poliertem Edelstahl im Inneren. 
  • Der „Wolkenbrunnen“ besteht aus einer Metallkuppel, die mit Gemälden von Rinaldo Rinaldi verziert ist.

Überblick über die Gesamtfläche bei Tag und Nacht

Von der Skizze bis zur Realisierung

Robert Wilsons Skizze vom Juni 2022

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