Passage
Chiharu Shiota
Zurück zum Heimathafen
Im Jahr 2016 gewann die japanische, in Berlin lebende Künstlerin Chiharu Shiota mit ihrem Entwurf „Passage“ den internationalen Wettbewerb um die Realisation eines permanenten Kunstwerks im „WINX“- Tower in Frankfurt am Main. In ihrer spektakulären Kunstinstallation, die die Geschichte der Mainmetropole als Handelsstadt thematisiert, lässt Sie insgesamt sieben Boote im Foyer und eines an der Fassade des großen Bürogebäudes schweben.
Umgarnende Ingenieurskunst
Jedes Boot besitzt eine individuelle, von Chiharu Shiota selbst angefertigte Web-Optik. Sechs der Boote wurden auf speziell entwickelten, drehbaren Gestellen in ihr Atelier nach Berlin geliefert und von der Künstlerin mit einem speziellen, für den Brandschutz entwickelten, Faden „umwebt“. Das siebte und größte Boot wurde, um es durch die Flügeltüren der Winx-Gebäudelobby zu befördern, von uns zunächst in mehrere Segmente unterteilt, zusammengebaut und an Stahlseilen von der Decke abgehängt. Speziell geschulte Fachkräften des Künstlerateliers übernahmen vor Ort das Einweben per Hand nach genauer Vorgabe.
Sonderanforderungen an Brandschutz und Statik
Eine der größten Herausforderungen bestand darin, eine voll funktionsfähige, integrierte Sprinkleranlage in das Kunstwerk zu integrieren. Diese Anlage musste alle notwendigen Richtlinien erfüllen und gleichzeitig unsichtbar bleiben, um die künstlerische Vision nicht zu beeinträchtigen. Dies erforderte eine präzise Planung und Ausführung, um sowohl funktionale als auch ästhetische Anforderungen zu erfüllen.
Auch die Statik spielt eine große Rolle, wenn man hohe Lasten von einem Glasdach, wie hier in der Lobby, abhängen möchte. Dank aufwendiger statischer Berechnung sind die tragenden Stahlseile zuverlässig positioniert und eine sichere Last-verteilung gewährleistet.
Alles Gute kommt von Oben
Eine weitere technische Raffinesse verbirgt das an der Fassade befestigte Boot. Aufgrund der Außenpositionierung war die Verwendung des Garns ungeeignet, eine wetterfeste Lösung musste her. Wir bauten eine Version des Bootes im Maßstab 1:3 und schickte es der Künstlerin, die es per Hand einwebte. Zurück bei Arnold wurde das Webmuster per CAD-Scan digitalisiert, aus Aluminiumblech gelasert, an die Bootskörper angepasst und befestigt. Bei idealen Wetterbedingungen wurde das Fassadenboot mit einem großen Kran und Fassadenkletterern an der Außenfassade des Hochhauses installiert. Diese komplexe Installation erforderte eine präzise Koordination und fachmännische Ausführung, um die sichere und korrekte Anbringung des Kunstwerks zu gewährleisten.
Herzlichen Dank an die Künstlerin und die WinX GmbH, dass wir Teil dieses inspirierenden Projektes sein durften!
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